7 typische Fehler im Online Marketing – und was Sie daraus lernen können

Sie sind im Zuge der Digitalisierungsoffensive auf dem Weg, die Online-Präsenz und Performance Ihres Unternehmens voranzubringen und betreten dabei in vielen Fällen Neuland. Wenn man Neuland betritt, ist es ganz natürlich, an der einen oder anderen Stelle zu stolpern. Die digitale Transformation ist schließlich kein statisches Ziel, zu dem man geradewegs hinlaufen kann. Vielmehr handelt es sich um einen fortlaufenden Prozess voller Lernmomente.

Lernmomente entstehen, wenn man Fehler macht. Es gibt allerdings ein paar typische Fehler im Online Marketing, die Sie vermeiden können, weil schon andere vor Ihnen diese Fehler begangen haben. Falls Sie sich bei unserer folgenden Übersicht ertappt fühlen, ist das kein Grund zum Verdruss. Denn den passenden Lösungsansatz liefern wir gleich mit.

Verstaubte Website

Im Jahr 2021 wurden in Europa rund 54 Prozent aller Seitenaufrufe über mobile Endgeräte getätigt (Quelle: Statista). Der Anteil der mobilen Nutzung steigt seit Jahren. Zukunftsfähige Websites sind daher immer responsiv, das heißt, sie passen sich optisch dem jeweiligen Endgerät an. Darüber hinaus richten sich Aufbau und Inhalt nach der Mobile-first-Mentalität.

In der mobilen Ansicht von Websites ist die zur Verfügung stehende Fläche bekanntlich kleiner als am Desktop. Fragen Sie sich deshalb bei der Konzeption des Layouts, was aus User-Sicht wirklich komfortabel und auf einem kleinen Bildschirm intuitiv zu bedienen ist. Dies gilt genauso für Inhalte. Aus Unternehmenssicht mag manches wichtig erscheinen, was aus User-Sicht wenig relevant ist. Haben Sie den Mut, Überflüssiges zu streichen. Denn ein gutes Nutzererlebnis (Usability) ist ein Ranking-Kriterium für Suchmaschinen.

„Aktuelles“ aus 2021

Auf einer Website steht als neuester Eintrag in der Kategorie „Aktuelles“ ein Beitrag von Januar 2021 oder noch älter? Dieser Fehler passiert häufig. Warum? Weil im Alltagsgeschäft oft schlichtweg die Zeit fehlt, diese Kategorie tatsächlich aktuell zu halten. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, verzichten Sie lieber ganz auf die Kategorie – oder entfernen Sie als Zwischenlösung zumindest das Datum. Sofern der Inhalt des Eintrags noch gültig ist.

Alte PDFs tauchen in Suchergebnissen auf

Grundsätzlich empfiehlt es sich, im Unternehmen eine Person zu bestimmen, die in regelmäßigen Abständen die Inhalte der Website überprüft und gegebenenfalls aktualisiert. Das erfreut nicht nur die User, sondern auch die Suchmaschinen. Denn nichts ist ärgerlicher als alte Website-Inhalte oder 404-Fehler, die in den Suchergebnissen auftauchen. Die Lösung: veraltete Inhalte oder PDF-Dokumente von der Indexierung ausschließen beziehungsweise aus dem Google-Index löschen.

Ungenutztes Potenzial: Google Unternehmensprofile

Was machen Sie, wenn Sie wissen möchten, wo der nächste Bäcker ist oder wie lange der Buchladen in der Stadt geöffnet hat? Richtig, Sie googeln es. Im besten Fall pflegen Bäcker und Buchladen ihr kostenloses Unternehmensprofil bei Google, ändern die Öffnungszeiten an Feiertagen oder zu Urlaubszeiten, haben eine Telefonnummer hinterlegt, ansprechende Produktbilder eingepflegt, ihre Website verlinkt und so weiter. Alles andere ist verschenktes Potenzial.

Denn im schlimmsten Fall steht der Kunde vor verschlossener Ladentür, weil Google sagt, Sie hätten geöffnet. Oder der Kunde entscheidet sich von vorneherein zur Konkurrenz zu gehen, weil deren Profil ansprechender ausgefüllt ist.

Negative Kommentare löschen oder ignorieren

Die Angst vor negativen Kommentaren oder schlechten Google-Bewertungen treibt jeder Unternehmerin und jedem Unternehmer Schweißperlen auf die Stirn. Das ist absolut verständlich. Den größten Fehler, den Sie begehen können, ist es, den negativen Kommentar beispielsweise auf Facebook einfach zu löschen oder eine schlechte Google-Bewertung unkommentiert stehen zu lassen.

Besser: Reagieren Sie höflich, bleiben Sie professionell, bieten Sie Lösungsvorschläge. Behalten Sie bei der Online-Kommunikation immer im Hinterkopf, dass andere User mitlesen. Überlegen Sie daher bereits im Vorfeld, wie Sie bei einem solchen Szenario reagieren würden. Im Marketing spricht man dabei von Community Management in Krisenzeiten.

Bei schlechten Bewertungen auf Bewertungsportalen sind Sie als Unternehmen übrigens nicht völlig machtlos. Handelt es sich bei dem Post um eine Behauptung falscher Tatsachen, kann es sich lohnen, einen Anwalt einzuschalten. Die von ihm verfasste Abmahnung richtet sich nicht an den Verfasser des Posts, sondern an die Plattform als Verbreiter der falschen Tatsachen. Reine Meinungsäußerungen lassen sich hingegen nicht anfechten.

Falsch definierte Zielgruppe

Erinnern Sie sich an unseren Blogartikel über die Personas? Die fiktiven und idealisierten Figuren helfen dabei, Ihrer Zielgruppe ein Gesicht zu geben und Ihre Online Marketing Maßnahmen effektiv zu planen und durchzuführen. Nur fällt es vielen Unternehmen erfahrungsgemäß schwer, ihre Zielgruppe einzugrenzen. Sie wollen alle erreichen und erreichen am Ende niemanden wirklich.

Oder würden Sie, wenn Sie Appetit auf original italienische Spaghetti alla carbonara haben, in ein Restaurant gehen, das Sushi, Rostbraten, Rigatoni al forno, Coq au Vin, indisches Curry und Pommes rot-weiß anbietet? Eher nicht. Sie gehen lieber zum Italiener mit authentischer Küche.

Wenn Sie Ihre Zielgruppe, deren Bedürfnisse und Probleme kennen, fällt es Ihnen viel leichter, relevanten Content zu erstellen und Ads zu kreieren, die gut performen.

Push- statt Pull-Marketing

Dieser Punkt ist mit dem der Zielgruppe verknüpft. Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Es ist Herbst, draußen sind 25 Grad. Sie möchten Ihre gestrickten Wollpullover verkaufen und stoßen das Produkt in den Markt. Das Geld für die Online-Ads könnten Sie ebenso gut verbrennen. Denn Wollpullover stoßen bei diesen Temperaturen auf wenig Interesse. Dies bedeutet auch wenig Suchvolumen bei Google.

Plötzlich, ein massiver Kälteeinbruch. Tief Roland sorgt für fröstelnde Menschen. Das Suchvolumen Ihrer relevanten Keywords steigt. Sie sind darauf vorbereitet und starten Ihre geplante Ad-Kampagne. Dass der Wollpullover in Deutschland gestrickt wurde, aus Merinowolle besteht, hautfreundlich isoliert und nicht kratzt, sind nur einige der Vorteile, die Sie auf Ihrer Website und/oder Ihren Social-Media-Kanälen parallel kommunizieren.

Das Pullover-Beispiel lässt sich auf viele andere Branchen übertragen. Im Prinzip geht es darum, weg vom Produkt-Denken zu kommen und die Bedürfnisse der Zielgruppe in den Fokus zu stellen. Sowohl vom Inhalt als auch vom Zeitpunkt her.

In dieselbe Kerbe schlägt das Prinzip der Vorteilskommunikation: Kommunizieren Sie deutlich, welchen Vorteil Ihr Produkt hat und welches Problem es löst. Denn wer nur von sich spricht, wird schwer andere erreichen.

Haben Sie sich in einem der Fehler wiedergefunden oder stehen Sie vor ganz anderen Herausforderungen? Schreiben Sie uns gern.

Beitrag teilen