So finden Sie die passenden Keywords für Ihre Website

42 Prozent der Deutschen informieren sich vorher online, wenn sie lokal einkaufen. 77 Prozent nutzen für diese Online-Recherche eine Suchmaschine. Googles Marktanteil bei der Suchanfrage beträgt am Desktop knapp 84 Prozent, mobil sind es fast 98 Prozent. Ziel von Google ist es nach eigenen Angaben, die besten Ergebnisse für User zu ermitteln, die dem Nutzer den meisten Mehrwert bieten. Die zentrale Frage für Unternehmen: Wie schaffen sie es, bei Suchanfragen vorgeschlagen zu werden? Und das möglichst weit oben? Denn nur 0,9 Prozent aller User machen sich die Mühe, auf die zweite Seite der Suchergebnisse zu schauen.

Was passiert bei einer Suchanfrage?

Die Suchanfrage löst einen Algorithmus aus. In Sekundenbruchteilen durchsucht der Algorithmus den durch Crawler erstellten Index mit dem Ziel, alle Seiten zu finden, die das eingegebene Keyword enthalten. Mehr als 200 Rankingfaktoren entscheiden, welche Seiten die relevantesten sind und angezeigt werden.

Rankingfaktoren sind unter anderem:

  • die Platzierung von Keywords (wo sie auf der Website stehen)
  • wie häufig sie vorkommen
  • der lokale Standort der Suche
  • die Sprache
  • das Gerät (Computer, Tablet, Smartphone, Sprachassistent)
  • frühere/letzte Suchanfragen

Warum sind Keywords so wichtig?

Die Software, die das Internet nach vorhandenen Websites durchsucht, nennt man Crawler. Sie ermitteln in Texten, Bildern und nicht textbasierten Inhalten, an der Struktur und am Gesamtlayout, worum es auf der Website geht. Inhalte müssen daher zum einen für die Anliegen der Zielgruppe optimiert werden, zum anderen für die Suchmaschinen selbst (Search Engine Optimization, kurz SEO). Die passenden Keywords sorgen dafür, dass Crawler einfach und genau verstehen können, welche Informationen auf der Website zu finden sind.

Bei dem Ziel, eine der Topplatzierungen zu erreichen, besteht folgendes Problem: Die hohe Konkurrenz. Wenn man Tipps und Tricks beachtet und diese konsequent verfolgt, gelingt es, auch in diesem umkämpften Markt zu bestehen. Je besser Sie Ihre Zielgruppe kennen und damit ihre Probleme und Motivation, wie auch ihre Sprache, und wie sie nach Informationen suchen, desto leichter fällt es, genau die richtigen Informationen, genau richtig verpackt für sie auf der Website bereitzustellen. Und so auch für Suchmaschinen ersichtlich die beste Wahl zu sein.

Tipps und Tools für die Keyword-Recherche

Keywords sind also Schlüsselwörter oder Suchbegriffe, die Internetnutzer in die Suchmaske eingeben und zu denen eine Website gefunden werden soll. Es gibt Haupt- und Neben-Keywords.

Keyword-Arten

  • Einzelnes Wort = Short-Head-Keyword (hat oft hohe Konkurrenz)
  • Suchwortkombination = Long-Tail-Keyword (weniger hohe Konkurrenz, da spezifisch)

Um die richtigen Keywords zu finden, müssen Sie sich die Fragen stellen:

  1. Wonach suchen Personen, die Sie auf Ihre Website locken wollen?
  2. Was sind die Probleme und Fragen, die sich die potenziellen Kunden stellen?
  3. Wie würde die Zielgruppe ihr Anliegen als Suchanfrage formulieren?

Ein Beispiel: Angenommen die Zielgruppe sind Gutverdiener im mittleren Alter, der Sie edle Barriqueweine aus der Region verkaufen wollen. Eine solche Person würde nicht nach „günstiger Rotwein“ suchen. Ausdruckweise und Sprache sind bei der Keyword-Suche zu berücksichtigen.  

Außerdem wichtig: Inhalte entlang der kompletten Customer Journey auf der Website zu haben und das bei den Keywords entsprechend miteinzubeziehen. Für die Awareness-Phase brauchen wir Keywords, die bekannte Probleme in unserem Bereich betiteln.

Beispiel für Keywords entlang der Customer Journey

Awareness -> Besonderer Rotwein Remstal

Consideration -> exklusiver Barriquewein Remstal (Lösung für das bekannte Problem)

Decision -> prämierter Barriquewein Remstal Weingut Müller Weinempfehlung (Branded Keyword/Marken-Keywords mit verwenden)

Kostenlose Tools

Um Keywords und Varianten davon zu finden, gibt es einige kostenlose Tools.

Google Autocomplete: Selbst eine Suchanfrage bei Google starten. Die Autocomplete-Vorschläge zeigen, welche Fragen und Formulierungen am häufigsten im Zusammenhang mit dem Suchbegriff benutzt werden. Diese Autocomplete-Vorschläge können sehr hilfreich sein.

Google Analytics: Wenn bereits viel Traffic auf der Website vorhanden ist, lohnt es sich zu analysieren, ob die Besucher über eine Suchmaschine gekommen sind und welche Begriffe dort eingegeben wurden. Es kann sein, dass kein Einblick auf das genaue Keyword gewährt wird, aber einen Versuch ist es wert.

Google Trends: Zeigt, welche Trends und Themen die Menschen gerade bewegen. Eine gute Inspirationsquelle.

Ubersuggest: Das Tool liefert in seiner kostenlosen Version neben vielen Keyword-Empfehlungen auch Informationen zum Suchvolumen, der Konkurrenz und den Trend des Keywords. (https://neilpatel.com/de/ubersuggest/)

Answer The Public: Ein sehr visuelles Tool. Es kombiniert Fragewörter und Präpositionen (wie, welche, warum, mit, neben usw.) mit dem Keyword und generiert so aussagekräftige Ergebnisse. (https://answerthepublic.com/).

Wie realistisch ist eine gute Position im Suchmaschinen-Ranking?

Wenn die Website bereits viel Traffic hat, ist es leichter auch für Short-Head-Keywords zu ranken. Ansonsten muss genau überlegt werden, mit welchen Keywords trotz hoher Konkurrenz Chancen bestehen, gefunden zu werden. Kurze und sehr allgemeine Keywords sind dabei wenig erfolgsversprechend. Eine neue und kleine Website schafft es nicht, für ein Schlüsselwort wie „Barriquewein“ gerankt zu werden. Selbst wenn diese Website sehr gut mit Keywords optimiert wurde.

Daher sind Long-Tail-Keywords so wichtig. Sie sind ein gutes Mittel, um ein Short-Head-Keyword durch Spezifizierung zu ranken. Wird die Seite für das Long-Tail-Keyword optimiert, dann wird sie automatisch für das Short-Head-Keyword selbst optimiert. Für Suchmaschinen ist mittlerweile ersichtlich, dass eine Seite über „prämierter Barriquewein aus dem Remstal“ auch Informationen über „Barriqueweine“ enthält.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Um die Seite zu optimieren, muss dasselbe Wort nicht wieder und wieder verwendet werden. Besser ist es, einen natürlichen Text zu schreiben und verschiedene Varianten auf natürliche Art und Weise einzustreuen.  

Wichtig ist, dass das Long-Tail-Keyword tatsächlich beschreibt, was auf der entsprechenden Seite zu finden ist. Denn die Seite wird sowohl für Suchmaschinen als auch für die Besucher und deren Customer Journey optimiert. Es bringt nichts, sich einfach ein gutes Long-Tail-Keyword auszudenken, das nichts mit dem eigentlichen Ziel und dem Geschäft zu tun hat.

Wo sollten die Keywords platziert werden?

Seitentitel und URL: Optimal ist ein Keyword für jede Seite, das genau den Inhalt der Seite beschreibt. Der Seitentitel sollte außerdem am besten noch den Namen des Unternehmens oder der Marke enthalten. Eingebürgerte Praxis ist es, zunächst den Titel und nach einem Strich den Namen zu nennen. Bsp.: Prämierter Barriquewein aus dem Remstal I Weingut Müller

In der URL ist es wichtig, Wörter mit einem Minus oder Bindestrich zu trennen, so dass Suchmaschinen den Text richtig interpretieren können. Der Text ist auf 50 bis 60 Zeichen begrenzt.

Überschriften: Das Keyword im eigentlichen Inhalt der Seite, in Varianten. Vor allem in Überschriften und Zwischenüberschriften (H1, H2, H3), da diesen von Suchmaschinen eine gewisse Wichtigkeit zugeordnet wird.

Alt-Text bei Bildern: Eine Suchmaschine kann Bilder nicht wirklich lesen oder anders interpretieren, aber den alternativen Text, der eigentlich für Blinde gedacht ist. Wenn dort das Keyword vorkommt, kann das Bild beispielsweise in einer Bildersuche auftauchen. Durch die zusätzliche Information kann die Suchmaschine genau verstehen, was hier angezeigt wird.

Snippet: Meta-Beschreibung der Seite: Das ist der Textausschnitt, der normalerweise auf der Suchergebnisseite als Auszug aus der Website angezeigt wird. Die Platzierung ist nicht unbedingt wichtig für die Suchmaschine an sich, dafür umso mehr für die Suchenden.

Was sollte ich bei der Arbeit mit Keywords vermeiden?

Suchmaschinen wie Google wollen Usern die relevantesten Antworten auf ihre Suchanfrage liefern. Werden Keywords auf einer Website maßlos eingesetzt, erkennen sie dies und strafen es ab. Denn das sogenannte Keyword-Stuffing macht Texte zum einen schlecht lesbar und hat zum anderen zur Folge, dass die Website keine sinnvolle Aussage mehr trifft. Den für Google so wichtigen Mehrwert kann eine Website beim massiven Gebrauch von Keywords ebenfalls nicht mehr bieten.

Black Hat SEO, das bewusste Verstoßen gegen Google-Richtlinien, lohnt sich nicht. Bis Anfang 2000 funktionierte es, Keywords als „Hidden Text“ auf der Seite zu platzieren. Beispielsweise als weißer Text auf einem weißen Hintergrund. Für einen Crawler sichtbar, für User nicht. Heute wird dieses Verhalten abgestraft. Daher: Keywords immer mit Sinn und Verstand einsetzen.

Fazit: Keywords sind ein solides Fundament bei der Suchmaschinenoptimierung Ihrer Website. Sie sind zwar nicht mehr der eine wahre Weg zu einem guten Ranking, aber immer noch wichtig dafür. Qualitativ hochwertiger Content gewinnt immer mehr an Bedeutung. Je besser Sie Ihre Zielgruppe und deren Probleme kennen, desto leichter fällt es, die passenden Keywords zu finden. Im Endeffekt optimieren Sie Ihre Website damit vor allem für Ihre Kunden.

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