Die 7 wichtigsten Trends für Ihr Video-Marketing

Sie heißen Shorts auf YouTube, Reels auf Facebook und Instagram und bei TikTok wie die Plattform selbst: An Kurzvideos kommt man im Social Media Marketing 2023 kaum mehr vorbei.

Große Firmen wie Ziehl-Abegg haben es vorgemacht: Recruiting funktioniert für sie über Social Media wunderbar. Die TikTok-Videos der Firma kommen mit über 2,9 Millionen Likes bei den Usern gut an. Und zwar so gut, dass der Ventilatorenhersteller aus dem Hohenlohekreis mittlerweile in den klassischen Medien viel Aufmerksamkeit dafür erhält – und sogar in TV-Dokumentationen auftaucht.

Das Geheimnis des Erfolgs: eine große Portion Mut, viel Selbstironie und Spaß an der Sache. Das Ergebnis ist plattformgerechter Content, der auf die Ziele der Firma einzahlt. In diesem Fall das Employer Branding. Denn Ziehl-Abegg erhält über seinen TikTok-Kanal regelmäßig Jobanfragen und hat so bereits mehrere Mitarbeiter:innen gewinnen können. In Zeiten des Fachkräftemangels könnte sich der Aufwand, Social Media Inhalte zu produzieren, um Mitarbeiter zu gewinnen, für immer mehr Firmen lohnen.

Auch für lokale Händler und Dienstleister lohnt es sich, in die Markenbekanntheit über Social Media zu investieren. Nun verfügt ein lokaler Blumenladen oder ein örtliches Modegeschäft nicht über die personellen Ressourcen wie ein international agierender Konzern. Ein eigenes Social Media Team, das sich um nichts anderes als die Bespielung von Instagram, TikTok und Co. kümmert, bleibt oft Wunschdenken. In der Regel hat das Tagesgeschäft Vorrang und die Zeit für Social Media ist knapp.

Umso wichtiger ist es, dass sich die Zeit, die Sie in die Produktion von Inhalten für Social Media investieren, am Ende auszahlt. Und Video ist nun einmal ein wichtiger Bestandteil im Content-Mix. Mit diesen Top-Trends ist Ihr Video-Content auf der Höhe der Zeit.

Mikro-Videos als Teaser für längere Videos

Wie kurz darf es denn sein: 3, 5, 7 oder 15 Sekunden? Oder doch mehrere Minuten? Der Trend geht zu Mikro-Videos, die in der Regel bis zu 15 Sekunden lang sind – maximal jedoch eine Minute. Das Video sollte so lang wie nötig und so kurz wie möglich sein, um den jeweiligen Inhalt zu vermitteln. Mikro-Videos können auch dazu genutzt werden, um auf längere Videos auf Ihrer Website oder YouTube zu verweisen. Für den Einstieg in Shorts bietet beispielsweise der YouTube Shorts Guide eine Hilfestellung.

Untertitel wichtiger denn je

85 Prozent der User auf Facebook sehen Videos ohne Ton an. Bei TikTok ist der Anteil zwar deutlich geringer, dennoch sind Untertitel hier Standard – mit einem Klick generiert die Plattform sie automatisch. Grund dafür ist einerseits die Nutzungssituation, andererseits kann Content in allen möglichen Sprachen durch Untertitel auch für Nicht-Muttersprachler leichter zugänglich gemacht werden. Im Grunde sollen jegliche Barrieren, die den Konsum der App behindern, abgebaut werden.

Auch auf Instagram besteht die Möglichkeit, sich die Videos im Zuge der Produktion untertiteln zu lassen. Außerdem können die Nutzer der Plattform einstellen, ob sie sich Videos generell mit automatisch generierten Untertiteln anzeigen lassen möchten oder ohne. Nur wissen viele User nicht, wie man diese Funktion aktiviert. Daher ist es eine Gratwanderung, ob man das eigene Video nun Wort für Wort untertitelt oder nur wichtige Formulierungen hervorhebt.

Übrigens: Wenn man sich für eigene Untertitel entscheidet, sollte man diese nicht zu weit unten im Video platzieren. Sonst können sie von automatischen Untertiteln der jeweiligen Plattform überlagert werden. Aus User-Perspektive ist das unglücklich – denn am Ende kann man gar nichts mehr lesen.

Video für B2B

Auch im B2B-Bereich gewinnt Videocontent an Bedeutung. LinkedIn bietet nunmehr die Möglichkeit, Videos direkt auf der Plattform hochzuladen, anstatt wie bisher nur auf Videos von einer anderen Quelle zu verlinken. Seit November 2022 bietet das Business-Netzwerk zudem automatische Captions, also Untertitel, für Videos an – bisher allerdings nur in englischer Sprache.

Auch wenn LinkedIn anderen Plattformen bezüglich der Möglichkeiten der Videoproduktion hinterherhinkt. Die Richtung ist klar: Video soll auf der Plattform als ein Baustein in der Content-Strategie etabliert werden.

Ein weiteres Feature auf LinkedIn: Es soll möglich sein, Foto- und Videocontent in einem Post zu kombinieren. Diese Funktion ist aber noch nicht bei allen Usern ausgerollt.

Video-SEO

Videoinhalte werden auch für Suchmaschinen wichtiger. Google integriert YouTube-Videos schon lange in die Ergebnisliste. Mittlerweile tauchen auch Videos von Facebook, Instagram und TikTok unter den Suchergebnissen auf – ohne, dass man explizit nach Inhalten auf den Plattformen gesucht hätte. Ein weiterer Grund dafür, seine Videos zu untertiteln, Tags und Title mit relevanten Keywords zu versehen.

9:16 oder 16:9 oder wie?

Eine Frage des Formats: Springen jetzt alle auf das Hochformat 9:16, das von TikTok auf Reels und Shorts herübergeschwappt ist? Die Antwort ist: Es kommt darauf an. Ein Großteil findet tatsächlich im 9:16 Format statt. Aber eben nicht alles. Beispiel YouTube: Die bis zu 60-sekündigen Shorts sind im 9:16 Format, längere Videos nach wie vor 16:9. Daher überlegen Sie vor der Produktion gut, für welche Plattform und für welchen Zweck der Videocontent kreiert werden soll.

Interaktive Elemente

Sticker, AI oder VI-Filter sind nun wirklich nicht neu – selbst auf LinkedIn lassen sich beim Videodreh Sticker einfügen. Nur nutzen viele die Funktionen selten bis gar nicht. 2023 wird es Zeit, das zu ändern. Warum nicht eine Umfrage oder ein Quiz in ein Reel integrieren? Bei allen strategischen Überlegungen soll Social Media auch Spaß machen – sowohl den Nutzern als auch Ihnen selbst.

Live-Formate

Wer den Kontakt zur Community weiter intensivieren möchte, nutzt Live-Formate. Sie sind ein weiterer Bestandteil im Content-Mix und versprechen zudem eine Extraportion Reichweite. Auch wenn Instagram kürzlich den Shopping-Tab aus der App wieder herausgenommen hat: Ein „Kannst du mir das reservieren?“ ist für den lokalen Handel ohnehin besser.

Fazit

Die Richtung ist klar: Video ist gekommen, um zu bleiben. Wer sich bis jetzt noch nicht an das Format herangewagt hat, hat 2023 Gelegenheit dazu, dies zu ändern. Ein Gefühl dafür, was funktioniert und was gerade auf der Höhe der Zeit ist, bekommen Sie am besten, wenn Sie selbst Zeit auf der jeweiligen Plattform verbringen. Beobachten Sie, welche Videos Ihnen persönlich gefallen, und fragen Sie sich, warum das so ist. Überlegen Sie, ob ein ähnliches Video zu Ihrem Unternehmen passen würde. Danach heißt es: „Action!“ und einfach mal machen.

Beitrag teilen